Bevor es für Lehrer und Schüler auf große Fahrt geht, sind noch einige wichtige Dinge zwischen Lehrkraft und Eltern zu klären.

Für Schüler und Lehrer ist eine Klassenfahrt eine Gelegenheit, um außerhalb von Stundenplan und Noten Zeit miteinander zu verbringen. Es handelt sich allerdings trotzdem um eine schulische Veranstaltung, die im Lehrplan vorgeschrieben ist. Bevor es jedoch auf diese spannende Reise mit der ganzen Klasse geht, bedarf es gründlicher Planung und zwar am besten gemeinsam mit den Eltern. Diese erhalten nicht nur umfassende Informationen zu der bevorstehenden Reise, sie müssen auch eine Einverständniserklärung unterschreiben. Deshalb gehört ein Elternabend unbedingt auf die Liste der wichtigsten Planungsschritte für eine gelungene Klassenfahrt.

Vorbereitung auf die Klassenfahrt: der Elternabend

Normalerweise sehen Eltern die Lehrer bei Elternsprechtagen oder im Zuge eines Elternabends. Ein Grund für die Einladung zu Letzterem ist beispielsweise ein geplanter Ausflug über mehrere Tage. Wenn das Kind auf Klassenfahrt geht, ist es schließlich an den Eltern, für diese Reise zu bezahlen und im Vorfeld alles Wichtige mit den Lehrern zu besprechen. Ein gutes Verhältnis erleichtert die Entscheidung, ob das Kind mitfahren darf oder nicht. Schüler, die nicht teilnehmen, besuchen in dieser Zeit den Unterricht in einer anderen Klasse. Grundsätzlich geht es aber auf einem Elternabend darum, die Erziehungsberechtigten zu überzeugen, dass die Klassenfahrt eine Bereicherung für die Kinder darstellt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Lehrer und Lehrerinnen gut vorbereitet sind. Ob in der Schule oder in einem gemütlichen Restaurant – folgende Informationen teilt die Lehrkraft mit den Eltern an so einem Abend:

  • Zielort
  • Zeitraum
  • Anschaffungen
  • Taschengeld
  • Proviant
  • Handys

Ganz wichtig ist der Kostenfaktor, welcher ausschlaggebend dafür ist, ob Kinder an einer Klassenfahrt mit oder ohne Fördermittel teilnehmen.

Kalkulation der Kosten: der Finanzcheck

Eine gut geplante Klassenfahrt mit interessantem Reiseziel und vielseitigen Aktivitäten muss nicht immer teuer sein. In der heutigen Zeit ist es möglich, Komplettpakete von Anbietern zu buchen, die speziell für Klassenfahrten geeignet sind. In solchen praktischen Angeboten sind nicht nur Übernachtung und Verpflegung enthalten. Überdies stehen Versammlungsräume und Busparkplätze zur Verfügung. Zusätzlich offerieren die Dienstleister ein buntes Potpourri an Unternehmungen von Stadtführungen über spezifische Touren bis hin zu Kultur, Sightseeing und Abendprogramm. Hier bekommen Lehrer und Schüler alles aus einer Hand. Dass solche All-in-Pakete häufig günstiger sind als einzeln zusammen gebuchte Aktivitäten, Unterkünfte und Verpflegung, steht außer Frage. Allerdings bestimmen Lehrkräfte den finanziellen Rahmen für eine Schulfahrt nicht allein.

Die Kosten sind nicht von einer einheitlichen Regelung abhängig. Grundsätzlich entscheiden die Bundesländer und Schulen im Alleingang darüber. Finanzielle Grenzen sind daher von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Zum einen bedingt die Häufigkeit der Klassenfahrt pro Schuljahr diese Obergrenze, zum anderen tragen das Finanzbudget der Schule und der Eltern dazu bei, wie teuer eine Klassenfahrt letztlich sein darf. Im Regelfall kommen bei einer Reise mit der Schule folgende Kosten auf die Eltern zu:

  • Fahrtkosten für An- und Abreise mit Bus, Bahn oder Flugzeug
  • Übernachtungskosten für Jugendherberge, Hotel oder Pension
  • Reisenebenkosten für Eintritte, öffentliche Verkehrsmittel vor Ort und Parken
  • Verpflegungskosten für eine ausgewogene Ernährung auf der Reise

Hinweis: Im Vorfeld ist es außerdem häufig nötig, einige Anschaffungen für die Klassenfahrt zu tätigen. Ob Rucksack, Regenjacke oder Wanderschuhe – Eltern sollten diese Neben- oder Vorkosten ebenfalls in die finanzielle Planung aufnehmen.

Unterstützung vor der Abreise: Die Packliste für Lehrer

Wenn der Tag der Abreise kurz bevorsteht, empfiehlt es sich, eine Packliste für die Klassenfahrt zu schreiben. Wer diese beim Kofferpacken abarbeitet, vergisst bestimmt nichts. Insbesondere für junge Lehrkräfte, die ihre erste Reise bestreiten, ist so eine Liste empfehlenswert. Wichtige Utensilien, die auf gar keinen fehlen dürfen, sind:

  • Einverständniserklärungen der Eltern
  • Fahrkarten und Bestätigungen von Bus oder Bahn
  • Buchungsbestätigung der Unterkunft
  • Fahrpläne von jeglichen Transportmitteln
  • Angaben zu gesundheitlichen Problemen von Schülern und Schülerinnen
  • Alle wichtigen Telefonnummern der heimischen Schule, Behörden und Eltern
  • Eine offizielle Klassenliste
  • Stadt- und Wanderkarten
  • Eine gut ausgerüstete Reise-Notfallapotheke für den Fall der Fälle

Rechtliches für Klassenfahrten: Die Richtlinien

Für jede Schulfahrt gibt es Richtlinien, die es einzuhalten gilt. Diese sehen beispielsweise eine Antragsstellung vor, um die Fahrt überhaupt antreten zu können. In den Richtlinien sind nicht nur Dauer und Häufigkeit von Klassenfahrten geregelt. Auch die Genehmigung durch die Schulleitung sowie die Teilnahmepflicht an einer Reise mit der Klasse sind definiert. Bei der Bewilligung eines Antrages auf Klassenfahrt kommt es beispielsweise darauf an, ob diese Reise dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule entspricht. Das ist ein Grund, weshalb viele Schulfahrten ein spezifisches Reiseziel in historischer Umgebung anvisieren. Allerdings ist es nicht nur wichtig, dass die Reise im Allgemeinen genehmigt wird, denn die Schulleitung muss auch für die Lehrkräfte eine Dienstreisegenehmigung ausstellen.

Schülerinnen und Schüler sind zur Teilnahme an einer Klassenfahrt verpflichtet. Es handelt sich um eine wichtige Schulveranstaltungen. Dennoch sehen die Richtlinien einzelne Ausnahmen vor, die jedoch eines schriftlichen Antrages der Eltern bedürfen. Im Regelfall handelt es sich hierbei um religiöse oder besondere erzieherische Gründe. In puncto Finanzierung bestehen nämlich mittlerweile Fördermöglichkeiten wie das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes.

Wieder zu Hause: der Aufsatz

Die Klassenfahrt bringt außerdem einen äußerst praktischen Lerneffekt für die Zeit nach der Reise. Wieder in der Heimat bietet die Fahrt nämlich ausreichend Stoff, um über die Ereignisse zu berichten. Dies fällt in die Kategorie „Informierende Texte schreiben“ und ist beispielsweise ein Bestandteil des Lehrplans der 5. und 6. Klasse. Häufig unternehmen Klassen mit Schülern dieser Altersstufe richtige Abenteuerfahrten, sodass die Kinder im Anschluss viel zu erzählen haben. Ob auf Erkundungstour in die deutschen Wälder, zum Kennenlernen an die Nordseeküste oder in historischer Umgebung mit einer spannenden Teilnahme an einem Mitmach-Programm – die Auswahl für Schüler und Schülerinnen dieses Alter ist groß.

 

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