Resonanzpädagogik in Schule und Elternhaus

„Wechselseitiges Vertrauen zieht sich wie ein roter Faden durch die Resonanzpädagogik. Darin ist neben einem vertrauensvollen Lehrer-Schüler-Verhältnis auch das Selbstvertrauen der Schüler angesprochen.“

So schreibt Wolfgang Endres in seinem Buch „Resonanzpädagogik in Schule und Unterricht – Von der Entdeckung neuer Denkmuster.“

Welche Möglichkeiten haben wir in Schule und Familie, Momente der Resonanz für unsere Kinder und auch für uns als (Schul-) Familie zu schaffen? Einige Impulse hat unsere Autorin Alexandra v. Plüskow-Kaminski für Euch zusammengestellt.

 

Was sind „Resonanzerfahrungen“?

Im Interview mit Wolfgang Endres zitiert dieser eine Resonanzerfahrung, die aus dem Buch „Notre-Dame – Die Seele Frankreichs“ stammt. Allein mithilfe der Worte wird die Resonanzerfahrung eines kleinen Jungen lebendig. Wolfgang Endres und Hartmut Rosa nennen Resonanzerfahrungen die Erfahrungen im Leben, in denen wir „berührt sind“ und „in Beziehung treten.“ Welche Möglichkeiten haben Lehrkräfte, Eltern sowie Kinder und Jugendliche, untereinander – aber eben auch mit sich selbst – in Beziehung zu treten?

 

Kleine Schritte

Resonanz beginnt beispielsweise durch ganz einfache, kleine Schritte. So etwa mithilfe des Blickkontaktes. Sowohl im Unterricht als auch in der Familie ist es manchmal herausfordernd, den Blickkontakt herzustellen. Zu sehr ist man an mancher Stelle vom Smartphone oder auch von eigenen Gedanken, die oft drei Schritte voraus sind, abgelenkt. Sich also auf unser Gegenüber einzulassen, den Blickkontakt zu suchen und auch zu behalten, ist schon ein ganz wichtiger Schritt zu Resonanzerfahrungen.

Auch Humor ist ein wichtiger Faktor. Wolfgang Endres bezeichnet Humor als „Wecker“, denn „Humor löst schwierige Situationen aus ihrer Verhärtung.“

 

Reframing

Auch die Technik des „Reframings“ eignet sich, um Resonanz in Schule und Familie zu schaffen. Dabei geht es darum, Dinge in einen anderen Rahmen zu setzen. Also bewusst aus einer Situation herauszutreten und sich selbst zu fragen, was dieses Ereignis noch bedeutet oder auch, was es mir sagen könnte. Aus einem anderen Rahmen, also aus einem anderen Blickwinkel betrachten sich Situationen, Verhaltensweisen und Ereignisse auf einmal auf eine ganz andere Art und Weise. Und sowohl Lehrkräften als auch Eltern und Kindern kann es leichter fallen, mit diesen umzugehen.

 

Häuptling sein

„Ein Häuptling hat nicht nur Autorität, sondern er ist Autorität.“, so sagt Wolfgang Endres. Damit meint er die eigene Klarheit und Authentizität im Klassenraum oder auch in der Familie.

Für Eltern und Lehrkräfte bedeutet dies, sich selbst zu reflektieren. Dies gelingt beispielsweise, wenn wir selbst überlegen, welche Momente Resonanz in uns auslösen. Oder was für uns bedeutsam ist. Auch ist es hilfreich, sich Momente im Alltag zu schaffen, in denen wir bewusst Gedanken kommen lassen, diese aber auch weiterziehen lassen – wie etwa im Rahmen von Meditationen.

Wolfgang Endres ist sich sicher: „Kinder suchen diese Klarheit.“ Eine Herausforderung also für Lehrkräfte und Eltern. Und dennoch: Wenn wir uns erinnern an die Lehrkräfte, die Resonanzerfahrungen in uns auslösten, so waren diese stets klar in der Weise, wie sie mit uns umgegangen sind. Auch waren sie klar in ihren Werten und in dem, was sie uns vermittelt haben.

 

Journaling

Im Buch „Resonanzpädagogik in Schule und Unterricht“ wird das Journaling auch für Teenager als Methode vorgestellt, damit diese sich mit sich selbst und ihren Gefühlen auseinandersetzen können. Wie dies funktioniert, lest ihr in dem Beitrag zum Journaling.

 

Das ganze Interview mit Wolfgang Endres hört ihr im kapiert.de-Elternpodcast. Viel Spaß beim Hören!

 

Gewinnspiel

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