Zuhause arbeiten: Ein Traum vieler Mütter. (Quelle: StartupStockPhotos (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Ein Leben als Angestellte können sich immer weniger Mütter vorstellen. Dem festen Rhythmus einer Teil- oder auch Vollzeitbeschäftigung zu folgen, kann angesichts der Betreuungssituation schwer sein. Der Schritt in die Selbständigkeit liegt daher nahe, denn hier lassen sich mit etwas Glück und Fleiß flexiblere Abläufe schaffen. Dennoch braucht es gute Vorbereitung und Disziplin.

Kinderbetreuung: Stets einen Plan B haben

Rund 38 Prozent der Gründerinnen waren laut Statistik im Jahr 2017 weiblich. Selbständige Mütter, die vom eigenen Home Office aus arbeiten und keine Außentermine wahrnehmen müssen, haben es besonders leicht. Sind ihre Kinder einmal krank oder fällt die Schule aus, können sie dennoch weiter arbeiten und sich Job und Kind gleichzeitig widmen. Natürlich funktioniert das erst dann, wenn die eigenen Kinder alt genug sind, um sich alleine beschäftigen zu können.

Für Mütter mit kleineren Kindern und all jene, die ein Ladengeschäft führen oder viele Kundentermine einplanen müssen, spielt Kinderbetreuung daher auch im Falle der Selbständigkeit eine wichtige Rolle. Schließlich ist der Erfolg des eigenen Unternehmens davon abhängig, wie zuverlässig und leistungsfähig die Gründerin auch dann bleibt, wenn es im Privatleben einmal drunter und drüber geht. Daher ist es entscheidend, im Bereich der Kinderbetreuung einen Plan für die schwierigeren Tage zu haben.
 

So können beispielsweise Freunde oder Verwandte bei der Betreuung helfen und die Kinder kurzfristig nehmen. Ist das nicht möglich, lohnt sich die Suche nach einer flexiblen Betreuungskraft wie beispielsweise einer Tagesmutter, die auch spontan einspringen kann. Und geht das alles nicht, bleibt bei liierten Frauen auch der Partner als „Backup“ eine sinnvolle Möglichkeit. Ist er fest angestellt, kann er laut Gesetz zehn Tage pro Jahr freinehmen, um sich um sein krankes Kind zu kümmern. Die Bereitschaft, des anderen, diese Verantwortung mit zu tragen, sollte schon vorab geklärt werden. Müssen selbständige Frauen um jede Unterstützung seitens ihres Gegenübers buhlen und bitten, läuft meist etwas falsch. Das Bewusstsein, dass die Berufstätigkeit beider Beziehungspartner gleich wichtig ist, stellt daher eine bedeutende Grundvoraussetzung für gegenseitige Hilfe dar.

Arbeitsalltag: Job und Kind vereinbaren

Ist der Partner nicht anwesend oder gibt es keinen, sind Frauen an Nachmittagen häufig auf sich alleine gestellt. Sobald Schule und Kindergarten vorbei sind, müssen die Kinder betreut, bespaßt und versorgt werden. Auch Hilfe bei den Hausaufgaben steht in den meisten Familien an. Ruft während der Nachmittagsstunden der Job, kann das folglich sehr stressig werden.

Aus diesem Grund ist es wichtig, sich einen klugen Zeitplan zu schaffen und den Nachmittag möglichst frei von dringenden Verpflichtungen zu halten. So können Mütter Zeit mit ihren Kindern verbringen, sich um den Haushalt kümmern und den Job für einige Zeit hinten anstellen. Bei größeren Aufgaben wie beispielsweise dem Lernen für Arbeiten ist das besonders entscheidend, denn hier brauchen Kinder ihre Eltern in vielen Fällen. Mathe, Deutsch oder Englisch wollen erklärt werden und das nicht im Schnelldurchlauf, sondern langsam und sorgfältig. Klappt das nicht, weil die Selbständigkeit viel Aufmerksamkeit fordert und keine ausgiebigen Lernzeiten möglich macht, sollten Mütter über professionelle Nachhilfe für ihre Kinder nachdenken. Auf diese Weise bleiben die schulischen Leistungen gut, während sich Mama nicht über Gebühr verausgaben muss.

Was weitere Aufgaben betrifft, ist das Annehmen von Unterstützung und das clevere Vorausplanen für selbständige Mütter unverzichtbar. Manche Selbständige kochen bereits sonntags für die kommende Woche vor und müssen sich dann während der Arbeitstage nicht lange mit der Zubereitung von Mahlzeiten beschäftigen. Für Haushaltstätigkeiten wie Saugen, Waschen, Bügeln und Co. kann auch die Suche nach Hilfe sinnvoll sein. Es ist nicht verwerflich, zweimal in der Woche eine Haushaltshilfe zu engagieren, die sich um diese Aufgaben kümmert. Das verringert die Stressbelastung und hilft Frauen dabei, sich im Alltag wohler zu fühlen. Auch Zeit mit der Familie zu verbringen ist dann leichter und tut allen beteiligten Familienmitgliedern gut. Zu diesem Thema hat zeitblueten.com einen sehr aufschlussreichen Artikel veröffentlicht.

Struktur im Büro schafft Freiraum

Stress durch die selbständige Tätigkeit entsteht häufig aufgrund mangelnder Strukturiertheit. Türmt sich auf dem Schreibtisch ein riesiger Stapel Unterlagen, der schon längst hätte einsortiert werden müssen, sorgt dies für Unwohlsein. Auch die überfällige Umsatzsteuervoranmeldung ruft Stress auf den Plan und kann im schlimmsten Fall sogar für empfindliche Zuschläge sorgen. Auch hier ist Hilfe von außen wertvoll. Ein guter Steuerberater übernimmt nicht nur die jährliche Steuererklärung, sondern kann sich auch mit den Umsatzsteuervoranmeldungen befassen. Die Suche nach einem Steuerberater sollte daher schon frühzeitig erfolgen.

Am Arbeitsalltag selbständiger Frauen muss vieles koordiniert werden. Kundenprojekte, Zeiterfassung, die Vorbereitung steuerlicher Angelegenheiten für den Steuerberater und eventuell auch Mitarbeiter. Ganz nebenbei gilt es, neue Kunden zu akquirieren und Bestandskunden zufriedenzustellen. Kein Wunder, dass sich viele Selbständige dabei verzetteln und früher oder später den Überblick verlieren. Eine sinnvolle Anschaffung ist daher eine Unternehmenssoftware für die Büroarbeit, mit der sich wichtige Aufgaben weitestgehend automatisiert erledigen lassen. Das spart Zeit und sorgt für mehr Übersichtlichkeit.

Abgesehen hiervon tut es stets gut, einen sorgfältig geführten Kalender zu nutzen. In diesem Kalender sollten sich sowohl die privaten als auch die beruflichen Verpflichtungen finden, um Überschneidungen von Terminen zu vermeiden. Wer einen wichtigen Kundentermin auf das Datum des Schulfestes legt, muss im Zweifel aufwändig umplanen und schadet seiner Reputation. In den Kalender gehören daher im besten Fall auch tägliche To-Do-Listen, die alle wichtigen Aufgaben eines jeden Tages beinhalten. Sie können dann Stück für Stück abgearbeitet werden. Und sind die Kinder einmal krank, lässt sich dank der To-Do-Liste sehr viel leichter absehen, welche Tätigkeiten auch am nächsten Tag noch erledigt werden können.