Der Umwelt- und Klimaschutz ist ein brisantes Thema und wird die Zukunft der Generationen, die sich momentan noch im Kindes- oder Jugendalter befinden, erheblich beeinflussen. Trotzdem haben sie häufig noch kein Verständnis dafür, wie wichtig der Umweltschutz ist und inwiefern ihre Handlungen solche Dinge wie das Klima direkt oder indirekt beeinflussen. Es liegt also an den Eltern, bei den Kindern ein Umweltbewusstsein zu fördern und sie zu Personen zu erziehen, die das Thema nicht nur verstehen, sondern auch Verantwortung übernehmen und aktiv handeln, um Umwelt und Klima zu schützen. Mit folgenden Tipps kann das gelingen!

Warum Umwelterziehung wichtig ist

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, heißt ein berühmtes Sprichwort und dieses hat durchaus einen wahren Kern. Es gibt also Dinge, welche dem Kind schon in jungen Jahren beigebracht werden sollten, damit es diese später auch im Erwachsenenleben erfolgreich umsetzen kann. Ein klassisches Beispiel hierfür ist der richtige Umgang mit Geld. Aber auch der Umweltschutz ist ein solches Thema. Gerade heutzutage, angesichts des Klimawandels und der zahlreichen Umweltprobleme, sollte die Umwelterziehung das Kind daher von Geburt an begleiten.

Wichtig ist das zudem, weil immer mehr Kinder den Bezug zu ihrer natürlichem Umwelt verlieren – beziehungsweise gar nicht erst finden. Sie wissen nicht, wo das Essen aus dem Supermarkt herkommt oder welche Zusammenhänge es zwischen Tieren, Pflanzen und ihrem eigenen Leben gibt. Ebenso wenig verstehen sie Ökosysteme und dementsprechend auch nicht die Herkunft oder Relevanz von Umweltproblemen. Zwar lernen sie einige dieser Dinge im Jugendalter im Unterricht, jedoch ist es dann schon beinahe zu spät, um noch eine grundlegende Umwelterziehung zu machen.

Die zwei Grundlagen des Umweltbewusstseins

Die Umwelterziehung umfasst also zwei Aspekte: Im ersten Schritt gilt es, beim Kind ein Umweltbewusstsein sowie Verständnis für die Zusammenhänge auszubilden. Es muss verstehen, weshalb es der Umwelt schadet, wenn es Müll in die Natur wirft, zu viel Wasser verbraucht, das Licht die ganze Nacht über brennen lässt und, und, und…

Im zweiten Schritt lernt das Kind daraus resultierend, wie es sich „richtig“ verhält und welche Verhaltensweisen hingegen schädlich für Umwelt, Klima, Pflanzen oder Tiere sind. Das Umweltbewusstsein ist also ein Thema, das von den Eltern ganzheitlich angegangen werden muss.

Kinder brauchen positive Beziehung zur Umwelt

 Es wird jedoch nur möglich sein, ein Umweltbewusstsein beim eigenen Kind zu entwickeln, wenn dieses eine positive Beziehung zur Umwelt aufbaut. Nur dann hat es schließlich Interesse an den Zusammenhängen und daran, sie vor schädlichen Einflüssen oder Verhaltensweisen zu schützen. Bei sehr jungen Kindern sollten die Eltern daher damit beginnen, einfach in die Natur zu gehen und diese gemeinsam zu erkunden.

Das Kind sollte ein Blatt in die Hand nehmen, einen Ast schnitzen, in einem See baden oder Wildtiere aus der Nähe beobachten dürfen – beispielsweise in einem speziellen Wildtierpark. Je mehr Zeit das Kind von klein auf in der Natur unterwegs ist, anstatt vor digitalen Medien zu sitzen, desto enger wird sein Bezug zur Umwelt auch später sein.

Das Interesse an den Zusammenhängen in der Natur wird dann eines Tages von selbst kommen, wenn das Kind nach dem „Warum“ zu fragen beginnt. Zudem imitieren Kinder bekanntlich ihre Eltern. Je mehr Interesse also die Eltern an der Natur, dem Umweltschutz, den Tieren und anderen themenrelevanten Dingen zeigen, desto mehr werden auch die Kinder erfragen und erfahren. Und je mehr Wissen sie über die Umwelt haben, umso enger werden sie sich mit ihr verbunden fühlen.

Die Eltern müssen Vorbilder sein

Dass die Kinder ihre Eltern imitieren, bedeutet also zugleich, dass die Eltern als gutes Vorbild vorangehen müssen. Gewisse umweltfreundliche Verhaltensweisen sollten sie von Beginn an in den Alltag des Kindes implementieren, sodass sie direkt zur Gewohnheit werden. Das gilt eben zum Beispiel dafür, den Müll korrekt zu entsorgen, Lichter beim Verlassen eines Raums auszuschalten oder regionale Lebensmittel gemeinsam mit dem Kind auf dem Markt einzukaufen. Der Umweltschutz sollte ganz natürlich in den Alltag des Kindes integriert und ihm erklärt werden, sobald es alt genug ist.

Wer sich also beispielsweise wünscht, dass sein Kind sparsam beim Wasserverbrauch werden soll, bringt ihm direkt entsprechende Maßnahmen bei, zum Beispiel möglichst kurz zu duschen oder beim Zähneputzen den Wasserhahn zuzudrehen. So werden diese Dinge zur Gewohnheit, noch bevor das Kind sie versteht. Sobald es dann alt genug ist, erklären die Eltern ihm, weshalb diese Gewohnheit so wichtig ist. Ein Beispiel, das sich natürlich ebenso auf viele andere Verhaltensweisen übertragen lässt, sei es beim Stromsparen, der Mülltrennung, etc.

Kinder spielerisch an das Thema heranführen

Das Kind mit der Natur in Berührung zu bringen und als gutes Vorbild voranzugehen, sind also die wichtigsten Grundlagen für ein umweltbewusstes Kind. Dennoch kann das Umweltbewusstsein natürlich zusätzlich aktiv gefördert werden. Bei Kindern bietet sich das auf spielerische Art und Weise an.

Dabei ist die Kreativität der Eltern gefragt: Sie können das Thema beim Spiel mit den Kuscheltieren einfließen lassen, bei der Fahrradtour oder im Zoo. Sie können beim Kochen ein Ratespiel machen, welcher Abfall in welche Tonne kommt. Sie können gemeinsam Baumarten erraten. Oder sie können sich einen Wettkampf liefern, wer zuerst eine Mülltonne findet, um den Abfall zu entsorgen. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, es den Kindern spielerisch beizubringen. Wichtig ist dabei vor allem, dass das Kind mit dem Umweltschutz viel Spaß verbindet.

(Digitale) Medien zur Hilfe nehmen

Zudem können Medien unterstützend wirken, um das Kind beispielsweise spielerisch an das Thema heranzuführen oder ihm Zusammenhänge zu erklären. Das müssen nicht unbedingt digitale Medien sein. Es gibt mittlerweile auch viele Kinderbücher zum Thema, welche die Eltern zum Beispiel am Abend vor dem Einschlafen vorlesen können.

Ist das Kind etwas älter, kann es natürlich zusätzlich entsprechende Spiele auf dem Tablet machen oder altersgerechte Dokumentationen zum Thema ansehen. Medien, vor allem in digitaler Form, sollten also zwar nur einen kleinen Bestandteil der Umwelterziehung ausmachen, dürfen aber durchaus in gewissem Ausmaß unterstützend eingesetzt werden.

Ältere Kinder für Umweltschutz begeistern

Die Altersgerechtigkeit ist bei der Umwelterziehung also das A und O. Da stellt sich natürlich die Frage, wie das Thema Schulkindern und Jugendlichen vermittelt werden sollte, die bereits komplexere Zusammenhänge verstehen können? Bestenfalls wurde bei ihnen natürlich in jungen Jahren ein Umweltbewusstsein geschaffen, sodass daran ein grundlegendes Interesse besteht – zum Beispiel durch die bereits genannten Tipps.

Mit zunehmendem Lebensalter kann dieses Interesse dann genutzt werden, um das Kind tiefergehend über die Zusammenhänge zu informieren, und vor allem, um in ihm ein Verantwortungsgefühl gegenüber der Natur zu wecken. Das kann natürlich ganz simpel in einem persönlichen Gespräch passieren. Auch (digitale) Medien können nach wie vor zum Einsatz kommen. Doch Kinder, Jugendliche und auch viele Erwachsene verstehen Neues am besten, indem sie dieses selbst sehen oder ausprobieren können.

Nun können also kleine Experimente gewagt werden, um die Zusammenhänge mit eigenen Augen zu sehen. Aber auch Ausflüge in Museen zum Thema oder spezielle Ausstellungen für Kinder, wo diese selbst ausprobieren dürfen, sind eine tolle Idee. Jugendliche lassen sich vielleicht für einen Besuch oder sogar ein Praktikum in einem Umweltunternehmen begeistern oder die Eltern ermutigen ihr Kind zur Gründung beziehungsweise Teilnahme an einer Umwelt-AG. Die Möglichkeiten sind vielfältig und so ist gewiss für jedes jüngere oder ältere Kind eine passende Wahl dabei.

Zudem gilt es natürlich nach wie vor, den Umweltschutz in den Alltag zu integrieren und direkt beim Kochenlernen oder anderen Tätigkeiten beizubringen.

Fazit

Es gibt also viele verschiedene Möglichkeiten, um das Kind zu einem umweltbewussten Menschen zu erziehen. Die eigenen Verhaltensweisen der Eltern sind dabei essentiell und daher sollte zu allererst an dieser Stelle angesetzt werden. Gleichzeitig sollte das Thema im Alltag präsent sein und das Kind lernt bestenfalls von Beginn an umweltfreundliche Routinen. Mit zunehmendem Lebensalter kann es dann auch verstehen, weshalb diese Routinen oder der Umwelt- und Klimaschutz im Allgemeinen so wichtig sind, welche Zusammenhänge es gibt und wie sie selbst demnach ein gutes Vorbild sein können – für Gleichaltrige, andere Generationen oder eines Tages ihre eigenen Kinder.

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