Machen Medien klug? Oder wächst in unserer Gesellschaft eine Generation heran, die die Fähigkeit zum selbstständigen Denken komplett verloren hat und nur noch googelt, statt selbst nachzudenken?

Fakt ist, dass Massenmedien für Kinder heute zum Alltag gehören. Nach einer Allensbach-Studie beschäftigen sich schon viele Grundschulkinder mehr als eine Stunde am Tag mit PC, Smartphone oder Tablet – Tendenz steigend. Grund zur Sorge muss das jedoch nicht unbedingt sein, zumindest dann nicht, wenn parallel zum steigenden Gebrauch von digitalen Medien auch die Medienkompetenz der Kinder und Jugendlichen steigt.

Medienkompetenz – was ist das eigentlich?

Unter Medienkompetenz versteht man im Wesentlichen die Fähigkeit zum verantwortungsvollen Umgang mit Medien und dazu, sie den eigenen Bedürfnissen entsprechend verantwortungsvoll zu nutzen. Aufgabe von Eltern und Pädagogen ist es, Kindern diese Fähigkeit zu vermitteln. Gelingt das, können digitale Medien durchaus eine wertvolle Bereicherung darstellen und beim Lernen helfen.

Neben der richtigen Handhabung unterschiedlicher Medien gehören zur Medienkompetenz auch

  • Bereitschaft sich immer wieder auf neue Entwicklungen einzustellen
  • Kritisches Bewusstsein für Qualitätsunterschiede, z.B. bei Software und Inhalten
  • Verantwortungsvoller Umgang mit dem Möglichkeiten und Gefahren des Internet
  • Selbstständigkeit beim Erarbeiten neuer Inhalte, Wichtiges von Unwichtigem trennen können
  • Soziale Medienkompetenz, d.h. Medien zum kreativen Austausch mit anderen nutzen

Hilfreiche Instrumente, um diese Art von Kompetenz zu erlangen, sind Angebote wie das Internet-Seepferdchen, eine Art „Führerschein“ fürs Internet, die an vielen Grundschulen bereits zum Alltag gehören. Je mehr Computer und digitale Medien in den Unterricht eingebunden werden, desto größer die Chance für Kinder, einen verantwortungsvollen und sinnvollen Umgang zu lernen.

Im Elternhaus profitieren Kinder und Jugendliche vom Interesse der Eltern, an dem, was sie tun, aber auch von deren Vorbildcharakter. Eltern sollten deshalb mit guten Beispiel vorangehen und zeigen, dass zwar Medien wichtig sind und Raum einnehmen, z.B. zur Unterhaltung, zur Kommunikation, um kreativ zu werden oder um Neues zu lernen, dass sie aber gleichzeitig nur einen Teil des Alltags ausmachen.

Möglichkeiten mit Medien zu lernen

Medienkompetenz (von Schülern, Eltern und Lehrern) sowie die entsprechende technische Ausstattung vorausgesetzt, können digitale Medien beim Lernen in der Schule und zuhause aber eine wichtige Rolle spielen. So können

  • per Mausklickfast unerschöpfliche Lern- und Lehrinhalte ins Klassenzimmer geholt werden,
  • sich Arbeitsgruppen vernetzen und von zuhause aus an einer gemeinsamen Präsentation arbeiten,
  • Lehrer ihren Schülern online Informationen und Lehrmaterialien zur Verfügung stellen,
  • Texte schnell und flexibel produziert und überarbeitet werden,
  • Mit ton- und bildgestützten Medien zusätzliche Quellen einbezogen werden, Stichwort: Lernen mit allen Sinnen,
  • Lernplattformen zur Vernetzung genutzt werden, um beim Lernen oder Fragen zu unterstützen,
  • Inhalte sofort und schnell gespeichert und zur Weiterbearbeitung genutzt werden,
  • Schüler eigenen Inhalte produzieren (Ton, Bild, Video) und dadurch lernen,
  • Allgemein flexiblere und individuellere Lern- und Lehrangebote geschaffen werden.