Eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bedeutet in der Regel, dass die vorausgehende Bewerbung samt Lebenslauf, Anschreiben und Co einen guten und bleibenden Eindruck bei dem Personaler hinterlassen hat. Der erste Schritt auf dem Weg zum neuen Traumjob beziehungsweise zum gewünschten Ausbildungsplatz ist damit also getan – doch anstatt sich auf den wohlverdienten Lorbeeren auszuruhen, geht es jetzt erst so richtig los. Denn wenn du das anstehende Bewerbungsgespräch zu sehr auf die leichte Schulter nimmst, setzt du damit womöglich alles bislang erreichte aufs Spiel. Daher solltest du dich am besten schon im Vorfeld auf das persönliche Gespräch mit dem Recruiter vorbereiten – aber wie macht man das eigentlich? Worauf sollte man dabei achten? Und wie kannst du deine Stärken am geschicktesten ausspielen?

Einen guten Lebenslauf zu schreiben und eine insgesamt ansprechende Bewerbung einzureichen, ist eine Sache, aber sobald es um das persönliche Gespräch mit dem Personalchef und dem Ausbildungsleiter geht, wird vielen Bewerbern Angst und Bange. Grundsätzlich ist das auch verständlich, denn immerhin entscheidet sich hier, wie die eigene Karriere in Zukunft weitergehen wird. Wer sich jedoch in Ruhe auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet, seine Schwächen analysiert und sich auf die eigenen Stärken fokussiert, braucht sich im Normalfall keine Sorgen zu machen. Wie das Ganze funktionieren kann und auf welche Dinge du dabei auf jeden Fall achten solltest, zeigen wir dir in dem nun folgenden Artikel.

Der Lebenslauf sollte als Vorlage dienen

Wenn du eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhältst, hast du mit Deiner Bewerbung ganz offensichtlich vieles richtig gemacht. Daher sollte diese Bewerbung – und vor allem der Lebenslauf – auch als Grundlage für die Vorbereitung auf dieses persönliche Gespräch fungieren. Im ersten Schritt solltest du die Zahlen, Daten und Fakten, die in der Vita genannt werden, nicht nur auswendig kennen, sondern auch auf eventuelle Fragen zu den jeweiligen Positionen vorbereitet sein. Wenn dir der Ausbildungsleiter beispielsweise eine Frage zu deiner aktuellen Situation und deiner schulischen Laufbahn stellt oder mehr über eine bestimmte Fertigkeit oder Qualifikation wissen möchte, solltest du direkt und adäquat antworten können. Wichtig ist zudem, dass sich deine Aussagen während des Bewerbungsgespräches stets mit den Informationen decken, die der Recruiter aus deinem Lebenslauf kennt.

Wie kannst du deine Stärken am besten ausspielen?

Damit du deine persönlichen Stärken im Vorstellungsgespräch auch in ausreichender Form vermitteln kannst, solltest du dir dementsprechend auch im Klaren darüber sein, was du so alles zu bieten hast. Doch Vorsicht, denn nicht alle vermeintlich positiven Eigenschaften werden von den Ausbildungsverantwortlichen automatisch auch als Stärken angesehen. Stattdessen sind für den Personaler vor allem die Stärken interessant, die auch zu dem verfügbaren Ausbildungsplatz passen. Wenn du dich also zum Beispiel als Azubi im Vertriebs- oder im Marketing-Bereich bewirbst, solltest du natürlich auch ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten besitzen und dazu bereit sein, in Zukunft wichtige Entscheidungen zu treffen. Darüber hinaus gilt es, den goldenen Mittelweg zwischen einer gesunden Portion Selbstvertrauen und einer übertriebenen Selbstdarstellung zu finden.

Denn wer sich zu sehr zurückhält und sein Licht unter den Scheffel stellt, beeindruckt den Personaler damit genauso wenig, wie jemand, der arrogant wirkt und mit seinen vermeintlichen Stärken prahlt. Stattdessen solltest du sympathisch auftreten, stets freundlich und aufrichtig bleiben und ganz besonders auf Unwahrheiten verzichten. Der Grund dafür: Wer bei seinem Vorstellungsgespräch lügt, riskiert damit eine spätere fristlose Kündigung – sogar noch nach einigen Jahren nach der Ausbildung. Zum Abschluss noch ein Tipp: Es gibt einige Schlagworte, die in nahezu jedem Bewerbungsgespräch verwendet werden können und von den meisten Personalern als Stärken angesehen werden. Dazu gehören unter anderem fleißig, flexibel, pünktlich, teamfähig und zuverlässig.

Wie solltest du mit deinen Schwächen umgehen?

Die wohl größte Angst der meisten Bewerber: Wie soll man reagieren, wenn der Ausbildungsleiter auf die eigenen Schwächen im Vorstellungsgespräch eingeht? Um peinliches Schweigen zu vermeiden und gleichzeitig zu verhindern, dass sich der positive Eindruck ins Gegenteil umkehrt, solltest du dich schon im Vorfeld mit deinen persönlichen Schwächen auseinandersetzen. Dabei gilt es vor allem, ehrlich zu sich selbst zu sein. Zudem kann es helfen, wenn du einen guten Freund oder deine Eltern darum bittest, das anstehende Bewerbungsgespräch einmal in Ruhe durchzuspielen und den Fokus dabei auf die Frage nach den eigenen Schwächen zu legen. Dieses kleine Rollenspiel kann dir sehr gut dabei helfen, eventuelle Mängel besser zu erkennen und dementsprechend abzustellen.

Eine weitere Möglichkeit, um die eigenen Schwächen während des Vorstellungsgespräches besser ansprechen zu können, liefern die Karriere-Experten der Online-Ausgabe des Münchener Merkur. Demnach solltest du nämlich nicht ausschließlich nur die Dinge erwähnen, die dein zukünftiger Ausbildungsleiter vermeintlich gerne hören möchte, sondern stattdessen ehrlich auf deine persönlichen Makel eingehen und die Gründe dafür in ausreichendem Maße darlegen. So zeigst du deinem Gegenüber, dass du dazu imstande bist, selbstreflektiert zu denken. Ebenso solltest du zum einen auf vermeintlich lustige Antworten auf die Frage nach deinen möglichen Schwächen und zum anderen auf Floskeln wie „Ich bin zu perfektionistisch/ehrgeizig“ oder „Manchmal arbeite ich einfach zu hart/viel“ verzichten. Denn für die meisten Personalchefs gelten Phrasen wie diese als nichtssagend und abgegriffen – und das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass der Recruiter dadurch nachhaltig negativ beeinflusst wird.

 

 

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