Regeln und Grenzen – Worauf Eltern achten sollten

Ihr Kind lässt seine Sachen stehen und liegen – und Sie kommen gar nicht hinterher, um diese wegzuräumen? Grundsätzlich hält es sich nicht an die Regeln und Absprachen, die Sie mit ihm getroffen haben? Dann sollten Sie sich gemeinsam Gedanken über das Thema „Regeln und Grenzen“ machen.

Regeln – braucht eine Familie diese?

Ein geordneter und verlässlicher Familienalltag erfordert Regeln und das Einhalten dieser Richtlinien. Es geht dabei nicht darum, willkürliche Maßstäbe einzurichten, an die sich jedes Familienmitglied zu halten hat. Vielmehr werden gemeinsam – etwa im Familienrat auf die jeweilige Familiensituation zugeschnittene Regeln entworfen, die das Zusammenleben erleichtern. Halten sich alle Beteiligten daran, so hilft dies im Familienalltag maßgeblich weiter. Dies beginnt etwa mit Ordnungstätigkeiten wie dem Aufräumen des Zimmers oder auch dem Wegräumen von Brotdosen und Getränkeflaschen nach der Schule und geht über auf direkte Regeln für den persönlichen Umgang wie beispielsweise für das Gespräch. Bei Jugendlichen kommt auch immer mehr der Umgang mit Medien in den Fokus des Geschehens.

Familienrat

Finden Sie sich als Familie zum Gespräch zusammen und sammeln Sie, welche Regeln Ihnen für das Zusammenleben wichtig wären. Notieren Sie die Anregungen eines jeden Familienmitglieds. Sprechen Sie anschließend über die Vorschläge und sortieren Sie, welche Regeln wirklich Sinn machen – und welche das Zusammenleben erleichtern. Welche Regeln sind besonders wichtig – und welche könnten eher außer Acht gelassen werden. Notieren Sie die wichtigsten acht bis zehn Richtlinien und lassen Sie diese von allen Familienmitgliedern unterschreiben.

Grenzen setzen

Im Zuge des Erstellens eines Regelkatalogs sollten Sie sich auch Gedanken darüber machen, wie das Nichteinhalten dieser Richtlinien geahndet werden sollte. Jedem Familienmitglied sollte deutlich sein, dass ein Verstoß gegen die Regeln auch Konsequenzen mit sich bringt, die zu tragen sind – ohne Wenn und Aber. Beziehen Sie Ihr Kind mit ein in das Entwerfen von möglichen Sanktionen. Es ist wichtig, dass dieses sich sowohl von den Regeln als auch von den Sanktionen angefragt fühlt – und diese nicht über seinen Kopf hinweg entschieden werden. Kommunizieren Sie die Sanktionen vor allen Dingen angemessen und altersgemäß. Die Maßnahmen bei Regelverstößen müssen für alle Beteiligten deutlich und transparent sein. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie diese konsequent anwenden, wenn Ihr Kind Grenzen bewusst überschreitet.

Vorbild sein

Denken Sie aber auch daran, dass Sie ein Vorbild für Ihr Kind sind. Überlegen Sie genau, inwieweit Sie bestehende Regeln einhalten. Überprüfen Sie Ihr Verhalten dahingehend und modifizieren Sie dieses. Ihr Kind sollte Sie als authentisch und glaubwürdig hinsichtlich dieser Thematik erleben. Ein Elternteil etwa, das selbst ständig mit dem Smartphone beschäftigt ist und Ruhezeiten damit nicht einhält, ist für einen Heranwachsenden nicht glaubhaft. Die Regeln, die innerhalb einer Familie entworfen werden, können unterschiedlich sein zu denen, die in anderen Familien oder gar in der Schule gelten. Achten Sie dennoch auf eine strikte Einhaltung dieser Maßstäbe. Ihr Kind ist durchaus in der Lage, hier zu differenzieren und sich entsprechend der unterschiedlichen Richtlinien von Haushalt zu Haushalt bzw. innerhalb der Einrichtungen zu verhalten. Je frühzeitiger, Sie dies trainieren, desto hilfreicher wird dies hinsichtlich eines Zusammenlebens in einer heterogenen Gesellschaft sein.