In der modernen Welt geht nichts mehr ohne Computerkenntnisse. Gerade für Kinder ist es daher wichtig, dass sie möglichst früh mit dem Medium vertraut werden. In deutschen Schulen sieht es in dieser Hinsicht allerdings finster aus. Wer sichergehen möchte, dass seine Kinder im Umgang mit digitalen Medien ausreichend geschult werden, muss selbst aktiv werden.

Deutsche Schulen sind nicht hinreichend ausgerüstet.

Nach wie vor gibt es viele kritische Stimmen, die in der Digitalisierung eine Bedrohung für Kinder sehen. Zweifellos bergen das Internet oder Computerspiele gewisse Risiken, angefangen von einer potenziellen Suchtgefahr über Cyber-Mobbing bis hin zu kinder- oder jugendgefährdenden Inhalten.

Umso wichtiger ist es, dass vor allem junge Menschen lernen, gewissenhaft und sicher mit dem Internet und seinen vielfältigen Möglichkeiten umzugehen. Kindern den Umgang mit digitalen Medien zu verbieten und sie davon fernzuhalten, ist definitiv keine Alternative, denn die moderne Technik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch in der Arbeitswelt spielt sie eine immer größere Rolle. Es gibt kaum einen Beruf, der den sicheren Umgang mit PC und Internet nicht voraussetzt. Je größer der Kenntnisstand, desto besser sind häufig die späteren Berufschancen.

Deutsche Schüler lagen in puncto Computerkenntnisse im weltweiten Vergleich 2014 im Mittelfeld. Geradezu verheerend sah es beim Einsatz digitaler Medien an den Schulen aus, denn hier war Deutschland Schlusslicht. Das Thema Digitalisierung wurde bislang nur halbherzig in Angriff genommen - es fehlte und fehlt immer noch an Ausstattung, schnellem Internet und ausgebildeten Lehrkräften.

Obwohl die große Mehrheit der Lehrer den Einsatz von Computern im Unterricht grundsätzlich befürwortet, benutzen ihn nur zwei Fünftel der Schüler regelmäßig in der Schule. Im Zuge des von der Bundesregierung beschlossenen Digitalpakts soll ab dem kommenden Jahr zwar insgesamt fünf Milliarden Euro in die IT-Ausstattung der Schulen investieren, jedoch ist zweifelhaft, dass dies ausreichen wird.

Ein Hoffnungsschimmer: Der Einsatz digitaler Hilfsmittel für Schularbeiten und zum Lernen nimmt zu. Etwa eine halbe Stunde arbeiten Kinder zwischen 12 und 13 Jahren für die Schule am PC, bei Abiturienten beträgt die Arbeitszeit eine Dreiviertelstunde.

Grundlagenwissen ist auch für Kinder wichtig

Natürlich geht es nicht darum, Kindern bereits im Grundschulalter Programmierkenntnisse zu vermitteln und aus ihnen kleine IT-Experten zu machen. Digitale Medien können Kindern und Jugendlichen aber viel Wertvolles bieten. Computerprogramme sind in der Lage, das Aufnehmen und Verarbeiten von Wissen zu vereinfachen, und das Internet ermöglicht den Zugang zu einer schier endlosen Menge an Informationen und Daten.

Um zu lernen, wie man sich diese Möglichkeiten zunutze machen kann, ist allerdings ein bestimmtes Basiswissen nötig. Beispielsweise ist es ungemein hilfreich, wenn Kinder lernen, wie sie unter Windows Screenshots erstellen können oder wie sich mit einem Schreibprogramm einfache Texte anfertigen lassen.

Dennoch sollten Eltern darauf achten, dass ihr Nachwuchs nicht zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringt. Wo genau sie die Grenze ziehen sollten, hängt vom jeweiligen Kind ab. Experten schlagen zur Orientierung die folgenden Richtwerte vor:

  • Kinder unter 7 Jahren: max. 30 Minuten pro Tag
     
  • Kinder zwischen 8 und 9 Jahren: max. 45 Minuten pro Tag
     
  • Kinder zwischen 10 und 11 Jahren: max. 60 Minuten pro Tag
     
  • Kinder zwischen 12 und 13 Jahren: max. 75 Minuten pro Tag

 

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