Argumentieren

Eigene Meinungen bilden

Du kennst die Situationen: Häufig haben wir verschiedene Meinungen zu bestimmten Dingen in Gesprächen mit Eltern, Freunden und Lehrern.
Dabei geht es oft um Alltagsentscheidungen, wie z. B. gemeinsame Freizeitunternehmungen oder die Aufteilung von Arbeiten für die Schule oder im Haushalt.

Argumentieren

Möchtest du andere im Gespräch von deiner Meinung überzeugen, solltest du erfolgreich argumentieren. Aber wie geht das?

Die Entscheidungsfrage formulieren

Um eine sachliche Diskussion führen zu können, muss man erst einmal feststellen, was eigentlich das Thema ist.

Manchmal ist das leicht, manchmal beeinflussen andere Themen/Streitigkeiten im Hintergrund die Auseinandersetzung.

Wenn die Entscheidungsfrage formuliert wird, ist es wichtig, dass sie einen Wortlaut enthält, der für alle Beteiligten akzeptabel und neutral ist, also niemanden benachteiligt oder schon vorab eine Bewertung einer Meinung enthält.

Argumentieren

Beispiel: Gehen wir schon wieder in die Kletterhalle oder machen wir einen Ausflug ins Grüne?

Die Frage ist nicht neutral formuliert. Die Wörter „schon wieder“ weisen darauf hin, dass der Fragesteller von der Idee, ein weiteres Mal in die Kletterhalle zu gehen, nicht begeistert ist.

Argumentieren: Behaupten und Begründen

Argumentieren bedeutet, den eigenen Standpunkt zu begründen. Nur so kannst du andere überzeugen.

Eine Behauptung (deine Meinung) braucht immer eine Begründung.

Diese wird meist durch eine unterordnende Konjunktion (Subjunktion) eingeleitet: weil, denn, da.

Argumentieren

Entscheidungsfrage: Organisieren wir einen Spielenachmittag für die neuen Fünftklässler?

Beispiel: Ein Spielenachmittag hilft den Fünftklässlern sich einzugewöhnen, weil sie uns dann besser kennenlernen.

Beispiele stützen die Begründung

Beim Argumentieren unterstützen anschauliche Beispiele deine Begründung.

Beispiel: Ein Spielenachmittag hilft den Fünftklässlern sich einzugewöhnen, weil sie uns dann besser kennenlernen.Der Spielenachmittag zu Beginn des letzten Schuljahres ist bei den neuen Fünftklässlern sehr gut angekommen. Sie sprechen noch heute von dem tollen Nachmittag.

Ein Argument besteht mindestens aus den drei großen „B“:
Behauptung, Begründung und Beispiel.

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Einen Lösungsvorschlag erarbeiten

Dass ein Gesprächspartner den anderen überzeugt und damit für seine Meinung „gewinnt“, ist nicht unbedingt der Regelfall. Bei vielen Diskussionsthemen lassen sich Möglichkeiten finden, die für alle zufriedenstellend sind.

Bei manchen Fragen gibt es Kompromisse, also Zwischenlösungen, bei anderen kann einer dem anderen etwas zum Ausgleich anbieten oder man findet sogar eine dritte Lösung, die alle Seiten gut finden.

Beispiel: Die 6. Klasse organisiert für die neuen Fünftklässler einen Spielenachmittag. Dafür erhalten sie am nächsten Morgen 2 Stunden schulfrei.

Nicht alle Argumente überzeugen gleich gut

Bei nahezu jedem Thema kann man schnell merken, dass nicht jedes Argument für jeden gleich überzeugend ist.

Ob eine Argumentation jemanden überzeugt, hängt davon ab, …

  • was ihm am diskutierten Thema persönlich wichtig ist,
  • welche Rolle er innerhalb der Gruppe der Diskutierenden hat,
  • wie ihn eine Entscheidung zum Thema persönlich betrifft,
  • welche Interessen und Überzeugungen er allgemein hat.

So werden Eltern bestimmte Themen anders beurteilen als ihre Kinder, Lehrer als Schüler usw. Daher gilt es, die Begründungen auch danach auszuwählen, wen man überzeugen möchte.

An den Adressaten denken!

Auch ein und dieselbe Begründung kann unterschiedlich klingen, wenn sie für verschiedene Adressaten formuliert wird.

Du sprichst sicherlich mit deinen Eltern anders als mit deinen Freunden und wieder anders als mit deinen Lehrern. Dies hat damit zu tun, dass man sich auf den Gesprächspartner einstellt, indem man z. B. bestimmte Formulierungen wählt.

Bevor du argumentierst, frage dich also:

  • Was weiß der andere über das, was du in deiner Begründung ansprichst? Was musst du ihm/ihr vielleicht erklären?
  • Inwieweit könnte dein Argument den anderen persönlich interessieren?
  • Welche Wörter, die du vielleicht verwenden würdest, würde der/die andere nicht benutzen? Wieso nicht?

Schreibformen unterscheiden: Erzählen, Informieren und Argumentieren

Du hast verschiedene Schreibformen bereits kennengelernt:

  • Anders als der Verfasser eines sachlichen Textes will ein Erzähler nicht nur einen Sachverhalt darstellen, sondern möchte unterhalten: Daher soll sich der Leser in die Geschichte hineinfühlen, sie miterleben, gemeinsam mit den Figuren empfinden und neugierig auf den weiteren Verlauf sein.
  • Beim sachlichen Schreiben, dem Informieren, hingegen werden vor allem Informationen über einen Sachverhalt weitergegeben, die dem Leser nützlich sein sollen, wie in einem Bericht für die Polizei oder einer Vorgangsbeschreibung, in der man eine Tätigkeit erklärt.
  • Beim Argumentieren geht es darum, jemanden von seiner Meinung zu überzeugen. Hier gilt es, seine Ansicht sprachlich und inhaltlich so darzustellen und zu untermauern, dass der Zuhörer/Leser sie einleuchtend findet. Dazu braucht man klare Formulierungen der Entscheidungsfrage und der eigenen Argumente.




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